• 1000

Anlässlich der aktuellen Unsicherheiten hinsichtlich der Entwicklung der Gasversorgung und der Gaspreise nach Beendigung der Wartungsarbeiten an der Ostsee-Pipeline hat das IDW am 18. Juli 2022 einen Fachlichen Hinweis zu den Auswirkungen auf einen Halbjahresfinanzbericht zum 30. Juni 2022 herausgegeben.

Demnach sind alle Unsicherheiten, die zum Stichtag bestehen, bei der Aufstellung von Abschlüssen nach HGB und IFRS sowie Lageberichten zum 30. Juni 2022 zu berücksichtigen. Neben branchenübergreifenden Bilanzierungsfragen, bspw. zur Wertminderung von Vermögenswerten – wie dem Goodwill – nach IAS 36, ergeben sich einige branchenspezifische Fragestellungen, z.B. zur Erfassung von erwarteten Kreditverlusten nach IFRS 9 bei Kreditinstituten oder zur Bildung von Rückstellungen für Leistungen im Falle von Betriebsunterbrechungen in der Rechnungslegung von Versicherungsunternehmen.

Für die Rechnungslegung sind sämtliche im Unternehmen vorhandenen und extern mit angemessenem Aufwand verfügbaren Informationen, die für die Wertverhältnisse zum 30. Juni 2022 von Bedeutung sind, einzubeziehen. Insoweit ist im Rahmen der Ermittlung der Wertminderung für Finanzinstrumente nach IFRS 9 auch dem Szenario eines möglichen russischen Gas-Lieferstopps angemessen Rechnung zu tragen.

Die Unsicherheiten bzw. die bestehenden Risiken zum Abschlussstichtag sind, soweit sie nicht bereits im Rahmen der Anwendung des etablierten Wertminderungsmodells nach IFRS 9 angemessen berücksichtigt werden konnten, über sog. Post Model Adjustments / Overlays abzubilden. Dies wird die bereits ermittelte Risikovorsorge erhöhen.

Im Anhang ist nach den allgemeinen Vorschriften über die ausgeübten Ermessensentscheidungen und Schätzunsicherheiten in transparenter Art und Weise zu berichten.

Der Fachliche Hinweis des IDW kann hier eingesehen werden.

KPMG Express Accounting News

So kontaktieren Sie uns

Mein Profil

Speichern Sie Inhalte, verwalten Sie Ihre Bibliothek und teilen Sie die Inhalte mit Ihrem Netzwerk.