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Die Auswirkungen sind weitreichend und der Anpassungsbedarf ist erheblich, eine frühzeitige Vorbereitung auf die neuen Regelungen ist ratsam. Unternehmen die sich noch nicht mit dem neuen IFRS 9 Standard auseinandergesetzt haben, bleibt wenig Zeit für eine umfangreiche und intensive Umstellungsphase. 

Am 24. Juli 2014 veröffentlichte das IASB den finalen Standard IFRS 9 Finanzinstrumente, der den Standard IAS 39 ablöst. Der neue Standard umfasst geänderte Vorgaben zur Klassifizierung und Bewertung von finanziellen Vermögenswerten sowie ein neues Risikovorsorgemodell, das nunmehr erwartete Verluste für die Berechnung der Risikovorsorge berücksichtigt. Des Weiteren wurden die bereits im November 2013 veröffentlichten neuen Regelungen zum Hedge Accounting in den finalen Standard IFRS 9 übernommen.

Standard gültig für Geschäftsjahre ab dem 1. Januar 2018

Nachdem das Ergebnis des EU-Endorsement-Verfahren durch die EU-Kommission der IFRS 9 Vorschriften schon früher erwartet wurde, hat die EU die neuen Regelungen im Amtsblatt vom 22.11.2016 veröffentlicht. Der Standard ist seitdem für Geschäftsjahre gültig, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Eine frühere Anwendung ist zulässig.

Für die Versicherungsbranche befürwortet die Kommission eine optionale befristete Verschiebung des Geltungsbeginns von IFRS 9, um eine gleichzeitige Anwendung mit IFRS 17 sicherzustellen. Bezüglich des entsprechend geänderten IFRS 4 hat die EU-Kommission die EFRAG um eine Empfehlung zur Übernahme ersucht.

Standard basiert stärker auf Prinzipien, weniger auf Einzelvorgaben

Der neue Standard IFRS 9 basiert – im Vergleich zu IAS 39 – stärker auf Prinzipien und weniger auf Einzelvorgaben. Für Anwender treten im Ergebnis viele Auslegungsfragen auf, für die sich eine einheitliche Vorgehensweise in der Bilanzierungspraxis aktuell entwickelt.

Darüber hinaus bringt der Standard erheblichen Anpassungsbedarf mit sich: Neben der reinen Rechnungslegung und Offenlegung sind insbesondere auch Produktausprägungen (z.B. von Kreditverträgen), Prozesse, Organisationsstrukturen, IT-Systeme und Datenanforderungen betroffen.

Aufgrund des Umfangs und der tiefgreifenden Auswirkungen auf Geschäftsabläufe ist es höchste Zeit, sich mit dem neuen IFRS 9 Standard auseinanderzusetzen – sprechen Sie uns an.

Unsere Dienstleistungen

Die Umsetzung der IFRS 9 Regelungen erfordert eine bereichsübergreifende Vorgehensweise, methodische und prozessuale Erfahrung, die unser Team bereits in nationalen und internationalen Unternehmen, bei der Umsetzung von IFRS 9 Projekten sammeln konnte.

Die Spezialisten von KPMG verfügen über ein tiefes und umfangreiches Produktverständnis im Bereich der Finanzinstrumente. Dazu gehört deren Abbildung unter unterschiedlichen Rechnungslegungsstandards und im Aufsichtsrecht. Weiterhin besitzen sie ein umfassendes Verständnis der Risikomanagement-Methoden und -Prozesse und deren Implikationen für die Berichterstattung. Darüber hinaus verfügen sie über ein umfangreiches Benchmark-Know-how für Hedge-Accounting-Modelle und weitreichende Erfahrung in der Implementierung von Rechnungswesen-Systemen.

Mit unserem ganzheitlichen Blick auf Ihre Wertschöpfungskette helfen wir, sich bietende Effizienzpotentiale durch eine engere Vernetzung von Front Office, Rechnungswesen, Meldewesen und Controlling zu nutzen. Mithilfe unserer Analysetools zeigen wir Ihnen die unternehmensspezifischen Auswirkungen in strategischer und operativer Dimension auf. Dazu gehören die Auswirkungen auf Strategie und Geschäftsmodelle sowie deren Steuerung und der Einfluss auf die Außendarstellung im Konzernabschluss und Geschäftsbericht. Weiterhin identifizieren wir die Komplexitätstreiber, die Auswirkungen auf interne Prozesse sowie die verwendeten IT-Systeme.

Simulationsrechnungen

Zur Abschätzung von quantitativen Auswirkungen der neuen Regelungen auf Bilanz und GuV sowie auf das regulatorische Eigenkapital stellen wir Ihnen unsere Simulationstools zur Verfügung. Die vielfältigen Simulationsmöglichkeiten dienen als Entscheidungsgrundlagen für die Positionierung, die Auslegung von Spielräumen und die Ausübung von Wahlrechten.

Mit Hilfe unseres "IFRS 9 Impairment Simulationstool" können wir die künftige Risikovorsorge sowie deren zeitliche Entwicklung auf Basis Ihrer Geschäfts- und Adressrisikodaten (PD und LGD) ermitteln. Die dynamische Entwicklung Ihres Kreditgeschäfts kann dabei berücksichtigt werden. Zusätzlich können hinsichtlich der Ausfallwahrscheinlichkeit Stressszenarien modelliert werden, um die Auswirkung von geänderten Adressrisikorahmenbedingungen abschätzen zu können.

Kategorisierung der bereits im Bestand befindlichen Finanzinstrumente

Hierfür stellen wir Ihnen unsere praxiserprobten Tools zur Verfügung, um eine Einzelfallprüfung soweit wie möglich einzugrenzen und somit den Zeit- und Ressourcenaufwand auf ein Minimum zu reduzieren.

Unser Analysetool für Wertpapiere "iRadar" bildet die Entscheidungsalgorithmen von IFRS 9 nach und hilft Ihnen, eine prüfungssichere Analyse durchzuführen und zu dokumentieren. Zusätzlich zur initialen Analyse bieten wir Ihnen die Tool-unterstützte Möglichkeit an, die Kategorisierung in Ihren Wertpapier-Portfolien laufend zu verifizieren.

Für Kredite auf der Aktivseite führen wir ein Portfolio-Screening zur Clusterung und Reduktion von Einzelfallentscheidungen durch. Die verbleibenden Kredite können anschließend in unserem "Lending-Tool" hinsichtlich der Produktmerkmale einzeln analysiert werden.

Fachliche Konzeption und Realisierung in Prozessen und IT-Funktionalitäten

Wir bieten Ihnen Unterstützung bei der Analyse der notwendigen Schritte für die Umsetzung der neuen IFRS Regelungen. Dabei gilt es zunächst die erwarteten Anforderungen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Ihr Unternehmen zu analysieren. Welche Anforderungen verursachen lediglich geringen Änderungsbedarf zur Herstellung der künftigen IFRS 9 Konformität? Welche Anforderungen erfordern wesentliche methodische oder prozessuale Änderungen oder stehen in prozessualer Abhängigkeit zu anderen Bereichen?

Auf Basis unseres umfangreichen Benchmark-Know-how können wir zeitnah und mit kurzer Vorlaufzeit eine Analyse Ihrer Anpassungserfordernisse durchführen und Handlungsalternativen aufzuzeigen. Mit der Auslegung des Standards wird das Ziel einer effizienten Umsetzung verfolgt. Der künftig erwarteten stärkeren Ausrichtung am Risikomanagement begegnen wir mit dem Einbezug aller relevanten Unternehmensbereiche sowie prozessualer und IT-technischer Aspekte.