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Die Geschäftsmöglichkeiten der Automobilindustrie waren noch nie so groß wie heute, angetrieben von Fortschritten in der E-Mobilität, selbstfahrenden Fahrzeugtechnologien und dem Versprechen eines herausragenden Kund:innenerlebnisses. KI und andere Technologien verändern die Art und Weise, wie Autos hergestellt, verkauft und gewartet werden. Genau wie andere Branchen auch hat die Automobilindustrie aber gleichzeitig mit steigenden Kosten und den Herausforderungen der Weltwirtschaft zu kämpfen. Führungskräfte der Branche gehen mit entsprechend weniger Zuversicht auf profitables Wachstum in das neue Jahr als noch zuvor. Das zeigt die jüngste Ausgabe der „Global Automotive Executive Survey“, für die weltweit mehr als 1.000 Führungskräfte in dreißig Ländern befragt wurden. Nur 34 Prozent der Führungskräfte geben an, dass sie sehr zuversichtlich sind, gegenüber 41 Prozent im Vorjahr.

Resilienz der Branche erhöhen und technologische Anforderungen meistern

Nach den Herausforderungen der letzten Jahre verfolgen Automobilunternehmen im Lieferkettenmanagement heute eine breite Palette von Strategien, um ihre Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Die Lage stellt sich weitaus besser dar als noch vor zwei Jahren. Dennoch ist die Sorge um die Kontinuität der Versorgung mit vielen Rohstoffen und Komponenten in den nächsten fünf Jahren groß.

Auch in puncto Technologie zeigt man sich zurückhaltend. Die befragten Führungskräfte fühlen sich weniger gut als noch im Vorjahr auf fortschrittliche Technologien wie künstliche Intelligenz und fortschrittliche Robotik vorbereitet. Nur 12 Prozent geben an, dass sie sich sehr gut vorbereitet fühlen, im Vorjahr waren es noch 22 Prozent.

Realistischere Einschätzung bei Elektrofahrzeugen

Gefragt nach der Entwicklung bzw. Verbreitung von Elektrofahrzeugen in ihren Märkten, gingen die Antworten in der Vergangenheit stark auseinander. Mittlerweile hat sich die Spannweite verringert, es zeigt sich ein deutlich realistischerer Blick auf dieses Thema. Dennoch sind die durchschnittlichen Schätzungen für die Marktdurchdringung von E-Fahrzeugen in der diesjährigen Umfrage gestiegen. In Westeuropa beispielsweise schätzten die Befragten im letzten Jahr, dass 2030 24 Prozent der Verkäufe auf E-Mobilität entfallen würden, in diesem Jahr liegt die Schätzung bei 30 Prozent.

Kund:innenerlebnis als wesentlicher Faktor

Während die Fahrleistung nach wie vor das wichtigste Verkaufsargument ist, folgt heuer erstmals auf Platz zwei das Kund:innenerlebnis, also eine reibungslose Customer Experience vom Autokauf bis hin zur perfekt funktionierenden Software im Auto. Vor allem die Software ist es auch, die Hersteller vor immer größere Herausforderungen stellt, insbesondere im Hinblick auf Cybersecurity. Weithin bekannt gewordene Sicherheitslücken haben die Besorgnis über Cybersicherheit in der Automobilindustrie geschürt. Laut Umfrage sind die Führungskräfte jedoch nach wie vor zuversichtlich, dass die Automobilhersteller für hohe Cybersicherheit und einen angemessenen Schutz der Kund:innendaten sorgen.